Schon Wochen vor dem errechneten Geburtstermin hat die Schwangere nur noch diesen einen wichtigen Stichtag im Kopf. Ob er wohl der Geburtstag des Kindes sein wird? In den meisten Fällen ist er das nicht und das Baby kommt irgendwann kurz davor oder danach zur Welt. Doch wodurch entscheidet sich überhaupt, wann die Geburt einsetzt und an welchem Tag das Kleine geboren wird? Wie kann man den Geburtstermin beeinflussen?
Einflussfaktoren auf den errechneten Geburtstermin?
Selbst ein Gynäkologe kann den Geburtstermin des Kindes nicht zu 100% genau vorhersehen. Man kann aber ausrechnen, wann es wohl so weit sein könnte. Dazu nimmt man den Tag des Beginns der letzten Regelblutung der Frau und kann bestimmen, wann der Eisprung stattgefunden haben muss. Ab diesem Stichtag rechnet man per Naegele-Regel und kommt auf den errechneten Geburtstermin. Dieser kann jedoch um in Extremfällen bis zu mehrere Wochen abweichen sein und gibt nur einen Zeitpunkt an, wann es so weit sein dürfte. Mit unserem kostenlosen Rechner können Sie den Geburtstermin auch selbst berechnen.
Größe und Reifegrad – die wichtigsten Einflussfaktoren
Die Geburt wird durch einen komplexen Hormoncocktail ausgelöst. Doch auch dieser kommt nicht einfach so zustande, sondern dann, wenn das Baby so weit ist. Das hängt maßgeblich von seiner Größe und seinem Reifegrad ab. Ein großes Baby kann auf den Muttermund drücken und dafür sorgen, dass der Körper der Frau dadurch mit der Zeit erkennt, dass es jetzt geboren werden muss. Der Reifegrad entwickelt sich bei jedem gesunden Baby von alleine an einen Punkt, an dem es außerhalb der Gebärmutter lebensfähig ist. Begünstigt werden kann das allerdings durch eine gesunde Ernährung. Frauen, die sich von natürlichen, unverarbeiteten und selbst gekochten Lebensmitteln mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen ernährt haben, dürfen damit rechnen, dass sich ihr ungeborenes Kind von ganz allein richtig entwickelt und um den errechneten Geburtstermin herum zur Welt kommt.
Tipp: Sex löst die Geburt aus
Bei Risikoschwangerschaften erlegt der Gynäkologe der Schwangeren manchmal im letzten Abschnitt der Schwangerschaft ein Sexverbot auf. Der Grund ist, dass Geschlechtsverkehr durch verschiedene Faktoren eine Geburt auslösen kann. Vor allem in den letzten Wochen kann die Bewegung dabei ausreichen, um muttermundwirksame Wehen in Gang zu setzen. Doch auch das Sperma soll einen Einfluss auf den Muttermund haben und dafür sorgen können, dass die ersten Geburtswehen beginnen. Es geht dabei um den in der Spermienflüssigkeit enthaltenen Stoff Prostaglandin, den der Körper der Frau auch selbst bildet, wenn er die Geburt einleiten will.

Brustwarzenstimulation für Oxytocin
Apropos Hormone… ein weiteres wesentliches Geburtshormon ist das „Kuschelhormon“ Oxytocin. Es wird beispielsweise auch dann ausgeschüttet, wenn das Baby gestillt wird, da es an der Brustwarze saugt und dies die Ausschüttung in Gang setzt, was auch zum Beziehungsaufbau zwischen Mutter und Kind beiträgt. Oxytocin löst aber auch muttermundwirksame Wehen aus. Will die Frau also den Geburtstermin beeinflussen, kann sie es damit versuchen, für eine Minute erst eine Brustwarze sanft zu massieren und dann die andere. Übrigens: Stillen sorgt in den ersten Tagen nach der Geburt immer noch für Kontraktionen der Gebärmutter. Verantwortlich dafür ist wieder Oxytocin, doch dieses Mal fördert es die Rückbildung.
Kann die Psyche Einfluss auf den Geburtstermin nehmen?
Wehentee, Brustwarzenstimulation, Auf- und Abgehen im Treppenhaus, lange Spaziergänge, Sex… all das soll die Geburt herbeiführen können. Doch was ist mit der Psyche? Kann unsere Psyche den Geburtstermin beeinflussen? Sie nimmt auf fast alles Einfluss, daher ist es gar nicht unwahrscheinlich, dass auch der Geburtstermin über sie herbeigeführt werden kann. Erforscht ist der Zusammenhang zwischen Psyche und Geburt zwar noch nicht, jedoch spricht nichts dagegen, es auszuprobieren. Die Schwangere kann beispielsweise mit ihrem Baby sprechen und ihm sagen, dass es jetzt zur Welt kommen darf und dass es herzlich willkommen ist. Sie kann mit ihm über ihre Ängste und Hoffnungen sprechen, ihm erzählen, was sie gemeinsam tun werden, wenn es zur Welt kommt… Wer weiß? Vielleicht bekommt es Lust darauf, die Welt endlich kennen zu lernen?

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